Dozent für Liedgestaltung
Christoph Prégardien vollbringt hier wahre Wunderdinge, und wer einmal seine verzehrende, absolut intonationsreine Deutung von Schuberts „Nacht und Träume“ gehört hat, wird nicht mehr widerstehen können.
Fono Forum
Seine klare und präzise Stimmführung sowie seine intelligente Diktion, gepaart mit der Fähigkeit, sich in den psychologischen Kern einer Rolle zu begeben, machen Christoph Prégardien zu einem der bedeutendsten lyrischen Tenöre unserer Zeit. Ganz besonders geschätzt wird sein Schaffen als Liedsänger. Zu Beginn der Saison 2022/23 tritt er zusammen mit seinem langjährigen Klavierpartner Michael Gees in einem BBC Lunchtime Konzert in Londons Wigmore Hall auf, bevor das Duo mit allen drei Schubert-Zyklen auf Japan-Tournee geht. In weiteren Liederabenden ist Christoph Prégardien unter anderem mit Roger Vignoles im Palau de la Música Catalana in Barcelona, mit Julius Drake am Konzerthaus Wien, im Théâtre de l’Athénée Paris und bei den Schwetzinger Festspielen, sowie mit Stefan Litwin auf USA-Tournee zu hören. Gemeinsam mit seinem Sohn Julian Prégardien gibt er Vater & Sohn Konzerte unter anderem bei Oxford Lieder, am Concertgebouw Amsterdam sowie mit dem Orchestre de Chambre de Paris und Lars Vogt am Théâtre des Champs-Elysées Paris. Daneben interpretiert er Mahler-Lieder mit den Nürnberger Symphonikern unter Jonathan Darlington sowie Schubert-Bearbeitungen von Brahms, Reger, Berlioz und Webern mit dem MDR-Sinfonieorchester unter Dennis Russell Davies. Zum Ende der Saison wird Christoph Prégardien erneut im Rampenlicht der Wigmore Hall stehen, dann als Fokuskünstler des Londoner Konzerthauses. Neben zwei Liederabenden mit Stefan Litwin und Julius Drake führt er dort ein besonderes, mit der Barockgeigerin Leila Schayegh und ihrem Ensemble La Centifolia erarbeitetes Händel Programm auf, das wenig später auch beim Schleswig-Holstein Musik Festival erklingen wird.
Häufig ist Christoph Prégardien als Solist bei großen internationalen Orchestern zu erleben. So konzertierte er mit den Berliner und Wiener Philharmonikern, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Philharmonia Orchestra London, dem Orchestre Philharmonique de Radio France sowie dem Boston und San Francisco Symphony Orchestra und arbeitete mit Dirigenten wie Barenboim, Metzmacher und Thielemann zusammen. Sein Orchesterrepertoire umfasst neben den großen Oratorien und Passionen aus Barock, Klassik und Romantik auch Werke des 17. und 20. Jahrhunderts. Zu seinen Opernpartien gehören Tamino, Almaviva, Fenton (Falstaff), Don Ottavio, Titus, Ulisse und Idomeneo.
Seine langjährige Erfahrung als Sänger der großen Evangelisten-Partien und die intensive Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Nagano, Chailly, Herreweghe, Harnoncourt, Luisi und Gardiner sind für Christoph Prégardien ideale Voraussetzung, sich diesem Repertoire auch als Dirigent zu nähern. Seit dem internationalen Erfolg seines Dirigierdebüts im Jahr 2012 mit dem Ensemble Le Concert Lorrain und dem Nederlands Kamerkoor leitet er regelmäßig renommierte Klangkörper wie das Balthasar-Neumann Ensemble, den Dresdner Kammerchor, das Collegium Vocale Gent sowie den RIAS Kammerchor.
Einen Großteil seines Repertoires hat der Sänger auf über 150 Tonträgern dokumentiert, ausgezeichnet unter anderem mit dem Orphée d’Or der Académie du Disque Lyrique, dem Edison Award, dem Cannes Classical Award und dem Diapason d’Or. Beim Label Challenge veröffentlichte er nach Schuberts Schwanengesang (mit Andreas Staier) und Die schöne Müllerin (mit Michael Gees) – ausgezeichnet unter anderem als Editor‘s Choice des Magazins Gramophone und mit dem MIDEM Record of the Year Award – Hugo Wolfs Italienisches Liederbuch (mit Julia Kleiter), Between Life and Death, Wanderer, die Grammy nominierte Neueinspielung der Winterreise (alle mit Michael Gees) sowie Father and Son mit seinem Sohn Julian Prégardien. Die Schubert-CD Poetisches Tagebuch (mit Julius Drake) wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2016 ausgezeichnet. Zu den neuesten CDs gehören mit dem Vox Orchester für Sony eingespielte Kantaten von Telemann und Bach, bei denen er erstmals als Bariton zu hören ist, sowie eine 2019 bei Challenge veröffentlichte neue Aufnahme von Schumanns Dichterliebe und Wagners Wesendonck Liedern (mit Michael Gees). In Zusammenarbeit mit dem Warschauer Chopin Institut entstand zudem kürzlich eine mit Christoph Schnackertz eingespielte CD mit Liedern von Paderewski, Moniuszko und Duparc, sowie eine Neuaufnahme von Schuberts Schwanengesang und Schumanns Liederkreis op. 39 (mit Julius Drake).
Ein wichtiger Aspekt im musikalischen Leben Christoph Prégardiens ist die pädagogische Arbeit. Nach mehreren Jahren an der Hochschule für Musik und Theater Zürich unterrichtet er neben weltweiten Meisterkursen seit 2004 als Professor an der Musikhochschule Köln.